Mein Lieblings-Vergleichende-Literatur-Master-Kurs in Paris: Top-Kurse und Lern-Tipps
In dem Studiengang Vergleichende Literaturwissenschaft an der historischen Sorbonne-Universität gibt es einen faszinierenden Kurs mit dem Titel *La démographie des personnages* – eine Untersuchung der demografischen Landschaft von Figuren in Romanen. Dieser Kurs wurde schnell mein Favorit, nicht nur wegen seines fesselnden Themas, sondern auch weil jede Sitzung in den heiligen Hallen eines mehrere Jahrhunderte alten Gebäudes stattfand, was mir ermöglichte, ein tiefes Gefühl für Geschichte und akademische Tradition zu empfinden.

Unser Dozent war ein wunderbar sanfter alter Gelehrter, dessen Forschung sich auf den vergleichenden Studien englischer und französischer Literatur konzentrierte, mit besonderem Fokus auf Größen wie Balzac und Dickens. Daher stammten alle Texte, die wir untersuchten, aus der reichen literarischen Tradition Englands und Frankreichs.

Sie sprach mit einer bewusst langsamen, melodiösen Betonung und kam oft nicht dazu, ihre Vorlesungen zu beenden. Wenn das geschah, hob sie die Hände und rief mit einem charmanten Lächeln: „Hilfe!“ Es war der eine Kurs, in dem jedes Mal echtes, gemeinsames Lachen den Raum erfüllte.

Der Kurs führte uns in webbasierte statistische Tools ein, um verschiedene Aspekte der Romanfiguren zu analysieren – wie ihre Anzahl, Namensmuster, Häufigkeit ihres Auftretens, Geschlechterverteilung, Berufe, Geburts- und Sterberaten sowie sogar Todesursachen. Wir konnten unsere Analysen nach Nationalität (Englisch vs. Französisch), Geschlecht des Autors oder bestimmten Schriftstellern wie Balzac oder Dickens filtern. Jeder Student wählte seine eigenen Romane aus und verbrachte das Semester damit, eine eigene Forschungsarbeit zu schreiben.

Durch diese intensivere Erfahrung entdeckte ich einige interessante Muster.

Zum Beispiel gab es zwischen 1811 und 1821 einen deutlichen Anstieg der Charakteranzahl in englischen Romanen. Dieser Anstieg korrespondierte mit Napoleons Niederlage bei Waterloo und dem anschließenden Aufschwung britischer Nationalstolz – was zeigt, wie Literatur oft gesellschaftspolitische Veränderungen widerspiegelt.

Eine weitere unvergessliche Situation betraf das Wort *enfants* (Kinder), abgekürzt als ENF. Eine spezielle Untergruppe, *ENFn* (kurz für *les enfants naturels*, also „natürliche Kinder“), löste bei einem italienischen Kommilitonen die Frage aus: „Was sind genau *les enfants naturels*?“ Mit einem spielerischen Glitzern in den Augen antwortete die Lehrerin: „Eine ausgezeichnete Frage!“

Immerhin müssen wir sie von Kindern unterscheiden, die in Laboren aufgewachsen sind.“ Der Raum brach in Gelächter aus. Tatsächlich bezeichnete *enfant naturel* unter dem Zivilrecht des frühen 19. Jahrhunderts „uneheliche Kinder“, also solche, die außerhalb der Ehe geboren wurden.

Realistische Literatur, wie dieser Kurs eindrucksvoll zeigte, ist eine mächtige Spiegelung der Gesellschaft und umfasst eine erstaunliche Vielfalt an Themen. Ob angewandt auf politische Ökonomie, Soziologie, Demografie oder Bildung, bietet sie ein Schatzhaus an Erkenntnissen, die noch entdeckt werden müssen.
Fünf Jahre sind seitdem vergangen, seit ich meinen Abschlusshut in die Luft geworfen habe. Jedes Mal, wenn ich an meine Studententage in Paris zurückdenke, wandern meine Gedanken automatisch über diese alten, verwitterten Pflastersteine – manche über acht Jahrhunderte alt – und verweilen in Klassenzimmern, in denen die wachsamen Blicke französischer Literatur-Giganten scheinbar jeden meiner Schritte verfolgten.
Aber jetzt, wenn ich zurückblicke, realisiere ich, dass die wahre Magie nicht in den Büchern lag, die wir studierten, oder in den endlosen Essays, die wir schrieben. Es war in diesen seltenen Momenten, in denen die Zeit sich selbst umklammerte und mich in eine tiefe Stille hüllte. In diesen Augenblicken spürte ich es klar: Literatur ist kein staubiges Relikt, das in der Geschichte gefangen ist – sie ist ein lebendiger, atmender Dialog, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet.
Die Vorstellung, dass Figuren in Romanen demografisch analysiert werden, fand ich besonders faszinierend. Die Kurse im alten Gebäude vermittelten eine besondere Atmosphäre. Es war beeindruckend, wie die Vergleichsliteratur mit historischem Kontext lebendig wurde.
Die Vorlesung über die demografische Verteilung von Figuren in Romanen fand in einem alten Gebäude statt. Es war beeindruckend, wie die Atmosphäre der Zeit die Diskussionen bereicherte. Der Dozent vermittelte Wissen mit Ruhe und Leidenschaft. Solche Kurse machen das Studium lebendig.
Die Vorstellung, wie Charaktere in Romanen bevölkern, fand ich faszinierend. Die Sitzungen im alten Gebäude vermittelten eine besondere Atmosphäre. Ein Professor mit Fokus auf englische und französische Literatur leitete die Klasse. Es war beeindruckend, wie Geschichte und Wissenschaft sich verbanden.