Das Cocora-Tal liegt nur 13 Kilometer von Salento entfernt und ist daher ein Muss für Naturfreunde. In Salento finden Sie eine Willy-Jeeps-Station (Abbildung 1), die eine spezielle Route zu diesem atemberaubenden Tal anbietet: Salento ↔ Valle de Cocora. Ein Hin- und Rückfahrschein kostet nur 10.000 COP und kommt mit zwei getrennbaren Tickets ausgestattet – eines für die Hinreise und das andere für die Rückreise.

Geben Sie dem Fahrer beim Start eines der Tickets und behalten Sie das zweite sicher für die Rückfahrt bei. Sie steigen in der Nähe des Eingangs des malerischen Gebiets (Abbildung 4) aus, wo Sie am gleichen Ort wieder einsteigen können, um zurückzufahren.

Je näher Sie dem Tal kommen, desto beeindruckender wird ein ausgedehnter Wald riesiger Wacholderpalmen. Diese majestätischen Bäume zeichnen sich durch lange schlanke Stämme und üppige grüne Blätter aus, die eine surreale Landschaft schaffen, die fast unwirklich erscheint. Auf dem Weg stoßen Sie auf mehrere Kontrollpunkte, die verschiedenen Wegen und Sehenswürdigkeiten dienen, also stellen Sie sicher, dass Sie wissen, welcher mit Ihren Abenteuerplänen übereinstimmt.

Am Eingang können Sie stabile Gummistiefel für 6.000 COP mieten – eine kluge Investition, wenn man bedenkt, dass das Terrain vorne matschig ist.

Ich machte mich auf den großen Rundweg, der durch ein friedliches Bachbett durch das Herz des Tales führt. Der Pfad war kein Spaziergang – rutschige Steine, steile Anstiege und tiefe Schluchten präsentierten sich bei jedem Schritt. An einem Punkt wies mich mein GPS direkt ins Wasser. Zögerlich bog ich neben dem Bach ab, wanderte um Felsen und Baumwurzeln herum, nur um festzustellen, dass der „falsche“ Weg tatsächlich der richtige war.

Weiter vorn schien der Pfad völlig zu verschwinden, sodass ich über riesige Felsen am Ufer klettern musste. Gerade als Zweifel in mir aufkamen, stieß ich auf eine versteckte Brücke, die weiterführte. Es wurde klar: egal ob man durch Wasser oder um Ecken gehen muss, es gibt immer einen Weg nach vorne. Vertrauen Sie der Reise und gehen Sie weiter.

Der Höhepunkt meines Marsches kam während des Abstiegs, als ich einem charmanten chinesischen Paar begegnete. Wir tauschten herzliche Grüße aus und vergewisserten uns über den Pfad und die Gebühren. Sie waren eine entzückende Paarung – der Mann groß und charismatisch, die Frau elegant und fein. Beide strahlten eine makellose Höflichkeit aus und sprachen mit Eleganz.

Es fühlte sich wie Schicksal an, Landsleute an einem so abgelegenen Ort zu treffen, aber was mich wirklich überraschte, war ihr makelloser Aussehen trotz des gleichen matschigen Pfades. Währenddessen sah ich aus wie ein verdreckter Affe, der durch die Wildnis springt, vollständig mit Schlamm bedeckt. Selbst befürchtete, dass ich meine Landsleute beschämen könnte, wenn ich nach meinem Ursprung gefragt würde.

Wenn jemand in der Nähe gewesen wäre, hätte ich stolz verkünden können: „Diese beiden sind aus China – und ich auch!“
Nach Abschluss meines Wanderns zahlte ich 8.000 COP für die Ausgangsgebühr, was meinen Gesamtausgaben für den Tag auf 18.000 COP belief. Trotz der Herausforderungen hinterließ das Cocora-Tal einen unverwechselbaren Eindruck in meiner Seele und erinnerte mich an die rohe Schönheit und den wilden Geist der Naturwunder Kolumbiens.