Medellín, die zweitgrößte Stadt Kolumbiens, hat eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Einst mit Drogenhandel und gewalttätigen Verbrechen unter der berüchtigten Herrschaft von Pablo Escobar verbunden, ist Medellín aus ihrer dunklen Vergangenheit hervorgegangen, um ein lebhaftes und begehrtes Touristenziel zu werden.

🌟 **Comuna 13**: Medellín ist in 16 Comunas unterteilt, und Comuna 13 steht als eines der ikonischsten Gebiete der Stadt heraus. Dieses Viertel war einst ein Hotspot für Drogenkartelle und urbane Guerillabewegungen. Im Jahr 2002 startete die kolumbianische Regierung hier eine große Militäroperation, die zu signifikanten Umbrüchen führte.

Seitdem hat sich Comuna 13 dramatisch verändert. Straßengraffiti schmückt heute die Wände, neues Leben strömt in die Gemeinschaft. Eine Reihe von Außenliftanlagen – Teil eines der längsten öffentlichen Liftsystems der Welt – hat das Gebiet zugänglicher und vernetzter gemacht, symbolisierend seinen Weg von der Not zur Erneuerung.

🌟 **Plaza Botero**: Gelegen im Herzen von Medellín, ist Plaza Botero ein berühmter öffentlicher Raum, benannt nach Fernando Botero, einem der bekanntesten Künstler Lateinamerikas, der im vergangenen September verstorben ist. Boteros Signaturstil übertreibt menschliche Figuren und Objekte, wodurch eine einzigartige und spielerische Ästhetik entsteht.

Die Plaza zeigt 23 monumentale Bronze-Skulpturen von Botero, die Besucher einladen, seine künstlerische Vision zu reflektieren. In der Nähe befindet sich das Museum Antioquia, das einen noch tieferen Einblick in Boteros Werk bietet. Im dritten Stock gibt es eine spezielle Sammlung, die einige seiner Meisterwerke zeigt (Fotografieren ist jedoch verboten).

Während unseres Besuchs war nur 40 % der Sammlung ausgestellt, was Platz für zukünftige Entdeckungen lässt.

🌟 **Kabelbahn**: Sehr empfohlen! Medellíns Kabelbahnsystem ist nahtlos in das U-Bahn-Netz integriert und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und ihre umliegenden Berge. Einheimische empfehlen die K-Linie, die zum Parque Arví führt, einem atemberaubenden Naturpark. Um dort zu gelangen, fahrt ihr mit der U-Bahn bis zur Station Acevedo, wo ihr zur K-Linie wechseln könnt.

Von dort könnt ihr weiter zur L-Linie fahren, die direkt zum Parque Arví führt. Beachtet, dass die L-Linie um 18 Uhr schließt, also wenn ihr den Park besuchen wollt, solltet ihr den Startpunkt der L-Linie bis 17:30 Uhr erreichen. Falls ihr den Zeitplan verpasst, könnt ihr auch den Fußweg von der Terminal Santo Domingo entlang der Kabelbahnroute gehen – sie führt zu einem Aussichtspunkt mit Panoramablick über die Stadt.

**Verkehrsmittel**: In Medellín ist es einfach und günstig unterwegs zu sein. Eine Taxifahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum kostet ungefähr 80.000 Pesos, aber Uber ist eine ausgezeichnete Alternative, da keine spanische Kommunikation erforderlich ist. Auf dem Weg vom Flughafen werdet ihr durch den Tunel de Oriente fahren, einst Südamerikas längster Autotunnel.
Als ihr aus dem Tunnel kommt, seid ihr von atemberaubenden Blicken auf die in den Bergen gelegene Stadt begrüßt. Innerhalb der Stadt ist die U-Bahn eine praktische Option. Um sie zu nutzen, erhaltet ihr eine aufladbare Karte, die ihr beim Betreten des Systems antippen müsst (beim Verlassen nicht). Karten können von mehreren Reisenden gemeinsam genutzt werden, und eine einzelne Fahrt kostet etwa 3.000 Pesos.
⚠️ Sicherheitstipps: Passt gut auf eure Habseligkeiten auf! Wenn jemand auf euch zukommt, ist es am besten, nicht zu interagieren. Meist versuchen sie, in kreative Weise Geld zu erbitten, und manche könnten sogar ein Foto mit euch machen und dann Geld verlangen. Bleibt wachsam und schützt euch vor solchen Situationen.